Nein sagen für People Pleaser

Personal Issue: Warum ist es manchmal so schwer, einfach NEIN zu sagen?+ Smalltalk-Repertoire: Frauen, die sich doof stellen, und “Loud Budgeting” + Binge-Alarm: ein Film, den man nur alleine gucken kann und ein Must-read für alle, die ihren Vater “Papi” nennen + Shopping-Kolumne: Fünf Komplimente-sichere Outfits für die nächste Hochzeitseinladung

Herzlich willkommen bei Sunday Delight! Ich bin Julia Hackober, Journalistin in Berlin, und in diesem Newsletter lassen wir die Woche gemeinsam ausklingen. Heute mit diesen Themen:

  • Personal Issue: Warum ist es manchmal so schwer, einfach NEIN zu sagen?

  • Smalltalk-Repertoire: Schon mal was von “Loud Budgeting” gehört?

  • Binge-Alarm: eine Schmonzette, die man nur alleine gucken kann, und ein Must-read für alle, die ihren Vater “Papi” nennen

  • Shopping-Kolumne: Sechs Komplimente garantierende Outfits für die nächste Hochzeitseinladung

    Viel Spaß beim Lesen!  

Brief von Julia

Ihr wisst ganz genau, dass jetzt der Moment gekommen ist, Nein zu sagen.

Das unangenehme Schweigen oder die genervten Gesichter zu ertragen, wenn Ihr sagt: Nee, das ist nicht meine Aufgabe.

Nicht nachzugeben, wenn Euer Engagement für die Sache in Frage gestellt wird, und Euch von einem „das ist jetzt natürlich ein Problem…“ nicht umstimmen zu lassen.

Und vor allem: sich nicht dafür zu entschuldigen, wenn Ihr bei Eurer Meinung bleibt und Euch damit womöglich unbeliebt macht.

Vielleicht kennt Ihr diese Situationen auch (wenn ja, schreibt mir bitte unbedingt, wie Ihr damit umgeht!).

Diese Woche habe ich im Job gleich zwei Situationen erlebt, in denen ich mit aller Kraft meinen Hang zum People Pleasing zurückdrängen musste. Weil ich wusste: Wenn ich jetzt nicht Stopp sage, dann werde ICH wieder nachts wachliegen und mich über mich selbst ärgern, weil ich nichts gesagt habe –nicht die andere Person.

Ich kann Euch aber sagen, es hat mich sehr viel Nerven gekostet, gleich zweimal in einer Woche in dieser vehementen Form für mich einstehen zu müssen. Ächz, stöhn. Man sollte meinen, dass ich nach knapp 15 Jahren in der Medienbranche ein bisschen abgehärteter bin, was Unverschämtheiten angeht („Kannst du den Text bitte einmal komplett neu schreiben, wir wollen einen anderen inhaltlichen Fokus, danke! Mehr Honorar gibt’s dafür aber nicht, ist klar, ne!“). Bin ich aber anscheinend nicht.

Mir fällt es nach wie vor oft schwer, Selbstverständlichkeiten einzufordern und Grenzen zu ziehen. Im Beruflichen wie im Privaten. Ich bin nicht schüchtern, aber ich hasse Konfrontationen. Außerdem wären aus meiner Sicht viele Konflikte vermeidbar, wenn sich alle Leute mal ein bisschen mehr zusammenreißen und darüber nachdenken würden, was sie ihrem Gegenüber grad zumuten. Ist aber nicht so. Also rege ich mich nur für mich auf und suche lieber krampfhaft nach Lösungsmöglichkeiten, als einfach zu sagen: Nein. Kommt nicht in Frage. Es reicht mir jetzt!

Diese Woche aber ging es nicht mehr. Der Kipppunkt war erreicht. Ich wusste, es geht jetzt nicht mehr anders, und in solchen Fällen werde ich inzwischen schon tätig (da macht sich dann vielleicht doch eine gewisse Medienbranchen-Abgestumpftheit bemerkbar).

Wenn Ihr fellow people pleasers seid, könnt Ihr Euch aber vorstellen, welches Stresslevel bei mir erreicht war. Mit hohem Puls, schweißigen Händen und heißem Kopf habe ich unangenehme Telefonate geführt und tatsächlich die Worte geschrieben: Ich bleibe bei meinem Standpunkt. Es hat sich erst mit etwas Abstand gut angefühlt. Zunächst war ich vor allem davon überzeugt, dass meine Gegenüber in beiden Situationen ultragenervt von mir sein würden, und das gefiel mir gar nicht.

Ich hab’s also getan, ich habe Nein gesagt (im Übrigen auch, weil mein Mitbewohner aka. Ehemann gesagt hat, und der ist ein ganz gelassener, ruhiger Typ: „Ich kann das jetzt nicht mehr hören! Immer das Gleiche! Sag denen jetzt deine Meinung oder ich flippe aus“!!)

Habe ich was aus dieser Woche gelernt? Weiß ich nicht. Ich bin immer voller Bewunderung, wenn Menschen von ihren “life lessons” berichten und vor allem davon, wie sie ein für alle Mal gelernt haben, sich nicht reinreden zu lassen in ihr Leben. Ich hab oft eher das Gefühl: Situationen, die einem vom Grundcharakter her unsympathisch sind, die werden immer ein wenig unangenehm bleiben, egal, wie oft man sie schon durchgemacht hat.

Eine noch neue Bekannte sagte übrigens kürzlich zu mir: “Julia, du wirkst auf Social Media immer so tough. Du bist viel sensibler, als ich gedacht hätte!” Stimmt wahrscheinlich. Es ist jedenfalls ein Riesenunterschied, einen frechen Meinungsartikel zu schreiben, als einer Person im richtigen Leben zu sagen: Du, so nicht mit mir.

Ist das eine empowernde Message an dieser Stelle für Euch? Wahrscheinlich nicht. Ich versuch’s mal anders. Wenn ich es geschafft habe, Nein zu sagen und auszuhalten, dass die anderen mich jetzt doof finden, dann schafft Ihr das auch!11!

Smalltalk-Repertoire

Schluss mit den Popstar-”Eras”: Müssen sich Taylor Swift, Dua Lipa, Olivia Rodrigo & Co. wirklich mit jedem Album neu “erfinden”? Das fragt ein spannender Artikel von “Bustle”. Beim Lesen fiel mir auf: Von männlichen Stars wird das nie verlangt – die können einfach für immer bleiben, wer sie sind...

Sei schlau, stell dich dumm? An den Daniela-Katzenberger-Spruch musste ich denken, als ich diesen Artikel in der britischen “Vogue” las. Es geht um den uralten Frauen-Reflex, sich in Gegenwart von Männern dümmer zu stellen, als sie sind, weil: Frauen sind so süß und nett und fun und quirky und lieber NICHT besserwisserisch, wenn sie wollen, dass Männer sie mögen.

Anzeige TikTok deklariert auch alles zum Trend: “Loud Budgeting” nennt man es neuerdings, wenn man offen über Finanzen, Ausgaben und auch mal monetäre Herausforderungen spricht.
Der Trendbegriff geht pünktlich zur Hochzeitssaison durch die Decke: Einer Umfrage des schwedischen Zahlungsanbieters Klarna zufolge rechnet ein Drittel aller befragten Hochzeitsgäste mit 250 Euro Kosten Minimum für eine Hochzeitseinladung, ein weiteres Drittel legt das Budget auf bis zu 500 Euro fest, drei Prozent halten Kosten für bis zu 3000 Euro für angemessen. 24 Prozent haben eine Hochzeitseinladung aus Kostengründen schon mal ausgeschlagen. Uff! Kein Wunder, dass sich Leute auf TikTok über die Kosten echauffieren, die “der schönste Tag im Leben” anderer Leute für sie bedeutet… Weitere Infos hier.
Für alle, die bei der nächsten Hochzeit schon zugesagt haben: Weiter unten im Newsletter gibt’s einen Tipp zur Budgetplanung.

Binge-Alarm: Was Ihr diese Woche lesen, sehen, hören könnt

📺 Mittellose Gallerina wird zum Star der internationalen Kunstszene: “Upgraded” (Amazon Prime, Trailer hier) habe ich geguckt, als mein Mann endlich mal nicht zu Hause war (Zwinker-Smiley!), ist nämlich eine richtige Mädchenschmonzette, die ich ohne kritische Kommentare genießen wollte.
Worum geht’s? Eine erfolglose Kunsthistorikerin wird für die Chefin eines Auktionshauses gehalten und verliebt sich in einen Londoner Society-Sohn. Charmanter gemacht, als die Story klingt!

📺 Faszination Fake-Design: Diese Doku zeigt, wie einfach es ist, über Whatsapp Fake-Designerware aus China zu bestellen. Wusstet Ihr, dass es inzwischen Influencerinnen gibt, die auf TikTok ganz offen für Fake-Onlineshops werben!? Meine Freundin Judith, die Vintage-Designertaschen sammelt, sagt übrigens: niemals Taschen secondhand übers Internet kaufen! (Habt Ihr Interesse an einem Interview zu dem Thema? Dann gebt mal Bescheid!) 

📚 Das große Schweigen zwischen Vätern und Töchtern: Von Caroline Rosales bin ich ja eh Fan, jetzt habe ich endlich geschafft, in ihren neuen Roman “Die Ungelebten” reinzulesen. Darin geht’s um Jennifer Boyard, die das Familienunternehmen übernehmen muss, also schon Stress genug hat. Dann wird ihrem Vater, einem Schlagerproduzenten, Vergewaltigung vorgeworfen – und Jennifer merkt, dass sie “Papis” Problem nicht einfach ignorieren kann. Drastisch, schwungvoll, gut beobachtet.

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Sechs Komplimente garantierende Hochzeits-Outfits

Ich liebe Anlassmode! Erstens ist der Begriff wundervoll altmodisch, zweitens gibt’s doch wohl nichts Schöneres, als sich mit Ansage mal so richtig aufzubrezeln. Zum Beispiel bei der nächsten Hochzeits, bei der man als Gast in eine neue modische Rolle zu schlüpfen könnte: Will man die sexy Lady sein, die den Single-Tisch aufmischt? Die Romantikerin im Blumenkleid? Oder lieber das coole Fashion-Girl aus der Großstadt, das sich scheinbar versehentlich auf die Landscheunen-Hochzeit verirrt hat?! So viele Möglichkeiten!

Hier kommen ein paar Shopping-Vorschläge, die ich mit dem Klarna Preisvergleichs-Tool mit den jeweils niedrigsten Preisen rausgesucht habe – und die Euch beim nächsten Hochzeitsauftritt garantiert den Ruf als Stil-Expertin einbringen werden! (“Ach, das war doch die, die bei der Hochzeit von x und y so mega angezogen war!”)

  • Für alle, die’s nicht so mit Pastellfarben haben: Midi-Kleid mit elegantem Blütenmuster und Stehkragen von Ted Baker

  • Für Party-Crasherinnen, die das Konzept Ehe torpedieren wollen: Minikleid mit psychedelischem Seventies-Muster von Marc Cain

  • Für alle, die demonstrieren wollen, dass sie sich für den Tag mit viel Mühen vom Job freigemacht haben: schimmernder Anzug in Satinoptik von Someday

  • Für würdevolle “Moms of the Bride”: geschickt geschnittenes, dunkelblaues Etuikleid von Vera Mont

  • Für alle, die beim Buffet zuschlagen wollen und keine Lust auf Baucheinziehen haben: luftiges, tomatenrotes Chiffonkleid von Joop

  • Und hier noch ein für die nächste überkandidelte Adelshochzeit (fehlt nur noch der Hut): Orangerotes Etuikleid von Comma

    Shop responsibly ♥️

ANZEIGE / Tipp: Kennt Ihr schon die Klarna Pools? Mit einem Klarna Bankkonto kann man easy Budgets für Ausgaben außer der Reihe ansparen – Reisen, einen neuen Fernseher oder eben Hochzeiten 🙂 So funktioniert’s: In der Klarna App erstellt Ihr ein kostenfreies Konto und packt jeden Monat den Betrag in den Pool, den Ihr auf die hohe Kante legen wollt. Darauf gibt es 3% Tagesgeldzinsen, die monatlich ausgezahlt werden (Zinsänderungen vorbehalten).
Weitere Informationen hier.

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