Herzlich willkommen bei Sunday Delight! Ich bin Julia Hackober, Journalistin in Berlin, und in diesem Newsletter lassen wir die Woche gemeinsam ausklingen. Heute mit einer knackigen Ausgabe, denn, let’s face it – es ist Sommer, es ist warm, und wir wollen alle ins Freibad. Viel Spaß beim Lesen!

Smalltalk-Repertoire

Ferienzeit = Instagram-Spam-Saison: “We’ve all become travel influencers. It’s ruining the planet”, schreibt Paige McClanahan im “Time Magazine”. Was sie damit meint: Abermillionen von malerischen Instagram-Fotos ziehen viel zu viele Urlauber selbst an abgelegenste Orte. Die verkraften die Menschenmassen oft nicht. Außerdem, findet McClanahan, erinnere die ganze “guckt mal, wo ich war”-Logik an koloniale Stereotype. “Exotische” Orte dienten nur noch als Kulisse für Urlaubskonsum. Ein Text, über den man diskutieren kann – in jedem Fall aber ein Must-read für alle, die gute Argumente parat haben wollen, wenn im Bekanntenkreis zuuuu sehr mit den Urlaubszielen angegeben wird… zwinker, zwinker.

Gender Pay Gap an den baden-württembergischen Unis: In meinem Heimat-Bundesland ist man seeeeehr stolz auf die (altehrwürdigen) Universitäten. Jetzt belegte eine Studie des Landes relevante Gehaltsunterschiede zwischen Professorinnen und Professoren. Je nach Hochschule liegen die Unterschiede bei gleicher Qualifikation im Durchschnitt zwischen 52 und 523 Euro pro Monat, bei den Ingenieurswissenschaften beträgt die Differenz bis zu 900 Euro.
WTF? Die Unis behaupten natürlich, mit “aktiver Ungleichbehandlung” habe das nichts zu tun, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski lässt das nicht durchgehen: “Ein ‚Das-ist-halt-so‘ reicht heute nicht mehr als Antwort. Wir erwarten von den Hochschulen, dass sie den Ursachen auf den Grund gehen, Gegenmaßnahmen ergreifen und schrittweise gerechter werden.”
Warum diese Geschichte für alle relevant ist: weil sie mal wieder zeigt, wie wichtig Zahlen, Daten, Fakten sind, um gegen “gefühlte” Ungleichheiten vorzugehen (die leider einfach NIE nur “gefühlt” sind).

Ist die Berlin Fashion Week jetzt toll, doof, überflüssig oder zukunftsfähig? Diese Frage kann ich Euch nicht beantworten, denn die Berichterstattung über die Modewoche verebbte an vielen Stellen in allgemeinem Geschwafel, das nur der Selbstpositionierung der Autor:innen diente. Bei “Welt” kommentierten gar zwei Autorinnen komplett aneinander vorbei (die eine schimpfte auf den “linken” Style der Modewoche, die andere verglich Berlin mit einem “Teenager”, dem man einfach nur besser zuhören müsse – fragt mich nicht…).
Ein lesenswertes Gegenbeispiel: Branchenkenner Jürgen Müller schreibt auf Profashionals, was er zur Fashion Week sagen würde, hätte er die Zeit und den Nerv dazu.
Ich frage mich: Gibt es keine spannenderen Geschichten aus der Berliner Modebubble zu erzählen, als immer und immer wieder die gleichen Themen (Berlin ist nicht Paris) zu kommentieren? Ach so, doch, gibt es – hier bei Sunday Delight könnt Ihr zum Beispiel dieses Interview über psychische Gesundheit in der Modebranche lesen. You’re welcome.

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Endlich Urlaub! Wochenlang hat man sich darauf gefreut, noch schnell sämtliche To-Dos erledigt, damit man in den freien Tagen so richtig abschalten könnt. Doch: Bis man sich endlich entspannt fühlt, ist der Urlaub schon wieder vorbei und man steckt schneller wieder im Alltagsstress, als einem lieb ist.
Kommt euch bekannt vor? Dann ist die neue Folge von „Nachhaltig nachgefragt”, dem Podcast der BIO HOTELS, was für Euch. Darin geht es um die Frage, wie man sich in den Ferien mental richtig erholen kann und wie man die Energie aus dem Urlaub mit in den Alltag nimmt.
Meine Gesprächspartner in dieser Podcast-Folge: Hotelier Ingo Theiner, der das Biorefugium theiner’s garten in Südtirol leitet, und Coachin Ingrid Oberparleitner. Die beiden geben mir Einblicke in ihre Arbeit mit erholungsbedürftigen Menschen, teilen Tricks und Tipps, wie man im Urlaub schnell runterkommt – und erklären, was man von einem “Mental Detox” mit nach Hause nehmen kann.

Binge-Alarm: Die TV-Highlights der Woche (neben Wimbledon und EM)

Foto: Netflix

📺 Pompoms, Posen und Performance: Eine neue Netflix-Doku zeigt den harten Trainings-Alltag der “Dallas Cowboy Cheerleaders”, eines der berühmtesten Cheer-Teams der Welt. Ein faszinierender Blick in eine sehr amerikanische Welt, die von Leistungssport-Gehorsam auf der einen und weiblicher Solidarität auf der anderen Seite geprägt ist.
Eine Serie, über die man endlos diskutieren kann (aber auf diese nicht so ernste Art und Weise, die richtig Spaß macht): Meine “stern”-Kollegin Sarah Stendel war zum Beispiel entsetzt über die harten Kommentare der Team-Chefinnen über Körper und Performance der Cheerleaderinnen. Ich war hingegen angetan davon, dass in der Serie die Frauen nicht gegeneinander ausgespielt wurden, sondern der Teamgeist immer im Mittelpunkt stand.
Auf jeden Fall kann ich Euch versprechen, dass Euch die Serie einen Ohrwurm bescheren wird – “Thunderstruck” von AC/DC ist quasi die Hymne der “DCC”.

📺 Braucht es noch Kunstgalerien, wenn es Instagram gibt? Der 3sat-Film “Galeriendämmerung” betrachtet die gegenwärtige Kunstszene – und untersucht, wie die sozialen Netzwerke als Verkaufsplattform den Kunstmarkt aufmischen. Spoiler: Auf Instagram verkauft sich längst nicht mehr nur “Deko-Kunst”!

📺 Die “Real Housewives” senden jetzt aus München. Kann das funktionieren? Das berühmt-berüchtigte Reality-Format aus den USA hat sechs “High-Society-Ladies” gefunden, die ihren Alltag zwischen Promi-Lokalen, Immobilienbesichtigungen und Champagner-Shopping filmen lassen. (“High Society” in Anführungszeichen, weil: Ein Münchner Szene-Check hat ergeben, dass die teilnehmenden Damen weitestgehend unbekannt sind.)
Fazit: Ich habe die ersten beiden Folgen angeschaut, weil ich neugierig war, wie sich die ostentative Reiche-Leute-Mentalität, mit der das Format in den USA erfolgreich geworden ist, mit deutscher Bescheidenheit verträgt. Nicht gut (meine vollständige Rezension lest Ihr hier). Einige der Damen sind zwar witzig drauf, die schlecht gescripteten “Konflikte” fühlen sich nur nach Cringe an.
Kuriose Highlight-Szene: Neumünchnerin Natalie erhält einen Anruf ihrer in “bayerischen Traditionen sehr begabten” “Freundin” Lili: “Was, du hast noch kein Dirndl für den Filser Ball? Dann lass uns schnell zum Tegernsee fahren und eins bei Kinga Mathé kaufen! Wo bist du gerade?” – “Ach, ich steh hier nur auf der Leopoldstraße herum!” Kameraschwenk: Natalie hängt einfach mal auf dem Mittelstreifen der Leopoldstraße ab – as one does.

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Schlaft Ihr aktuell auch so schlecht? Vielleicht wird es Zeit für ein Schlafzimmer-Update (Stichwort Matratzenwechsel alle acht Jahre!). Vor einiger Zeit habe ich Euch hier das niederländische Betten-Label Auping vorgestellt, bei dem Ihr vom Boxspringbett bis zu schicker Bettwäsche alles bekommt, was das Schlafen schöner macht.
Tipp: Auping hat gerade den großen Summer Sale gestartet. Hier könnt Ihr Euch alle “Sunny Deals” auschecken.

Foto: Auping

Everything I know about love writing – mein Kolumnen-Workshop startet!

Du willst beim Schreiben so klingen wie DU?

In meinem digitalen Kolumnen-Workshop am Dienstag, den 23. Juli, 19 Uhr lernst du Techniken kennen, wie du deine ganz eigene Tonalität beim Schreiben findest. Egal, ob du professionelle Texte schreibst, auf Social Media unterwegs bist oder Schreiben einfach ein schönes Hobby für dich ist – wir üben in diesem Kurs, wie du mehr von deiner Persönlichkeit in deine Texte kriegst.  

Du hast Lust mitzumachen? Hier findest Du alle Infos zum Kurs. Für VIP Members ist der Kurs FOR FREE, Ihr müsst Euch nur kurz bei mir per Mail anmelden, dann bekommt Ihr den Zoom-Link. Alle anderen Interessierten können mit einem Unkostenbeitrag für die Organisation teilnehmen. Kostenpunkt: 5 Euro, zahlbar via Paypal [email protected].

Alle Infos zum Workshop findet Ihr hier:

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