Herzlich willkommen bei Sunday Delight! Ich bin Julia Hackober, Journalistin in Berlin, und in diesem Newsletter lassen wir die Woche gemeinsam ausklingen. Heute mit diesen Themen:
Kurze pathetische Ansprache, weil: Weihnachten!
Smalltalk-Repertoire und Binge-Alarm in der XXL Version: Gesprächsthemen und Entertainment für die Feiertage
Preview auf die erste VIP-Ausgabe von Sunday Delight: Wie bin ich eine gute Gastgeberin, ohne völlig durchzudrehen? Interview mit Luxuschalet-Managerin Claudia Epp
Viel Spaß beim Lesen und fröhliche Weihnachten!

Brief von Julia
Boah, fast geschafft, dieses Jahr 2023. Für diesen Newsletter und mich waren die letzten Monate ganz schön aufregend. Was lange nur ein kleines “Herzensprojekt” war (ich finde diesen Begriff eigentlich total cringe, aber passt schon irgendwie…), entwickelt sich langsam zu einem immer größeren Part in meinem beruflichen Leben. Mir macht die Arbeit an SUNDAY DELIGHT unheimlich viel Spaß (auch wenn ich vor jedem Versand total aufgeregt bin), ich freue mich über jede einzelne Mail und jedes persönliche Feedback, ich feiere jedes Abo und jedes neue Mitglied in der VIP Community (meine Familie kann das bestätigen, die kriegen jedes mal eine freudige Benachrichtigung – “schon wieder neues Abo!!!!11!!”). Danke für Eure Treue, Unterstützung und Euer Interesse in diesem Jahr!
Fröhliche Weihnachten!
… und bis nächste Woche – eine Ausgabe erscheint nämlich noch, mit dem ultimativen popkulturellen Jahresrückblick!
Smalltalk-Repertoire XXL
Wie reich war “Kevin allein zu Haus”? Beziehungsweise seine Familie, die McCallisters. Die “New York Times” hat analysiert, dass die Familie zu den reichsten ein Prozent der Bevölkerung im Großraum Chicago gehört haben muss, um sich das Riesenhaus inkl. Weihnachtsbeleuchtung leisten zu können. Kein Wunder, dass Einbrecher an dieser Mansion Interesse hatten!
Eine Achtjährige ist die beste europäische Schachspielerin: Bodhana Sivanandan, die vor drei Jahren, also mit fünf!!, mit Schach angefangen hat, gewann bei der europäischen Blitzschach-Meisterschaft in Zagreb die Frauen-Konkurrenz. Eine Wunderkind-Story, die ihr ja mal erwähnen könnt, wenn sich die Eltern in eurem Bekanntenkreis gegenseitig mit den Erfolgen ihrer Kids übertrumpfen…
Next-Level-Erb-Skandal: Hermès-Erbe und -Großaktionär Nicolas Puech hat keine Kinder – und will einen Großteil seines Vermögens einem Hausangestellten vermachen, den er auch adoptieren will. Ein Erbvertrag mit einer Stiftung ist von dieser Entscheidung auch betroffen. Hier die Hintergründe z.K. für alle, die sich noch um Vasen und Teppiche im Nachlass streiten!
Ist “Relatability” langweilig geworden? Sehr viel von dem, was im Internet so passiert, basiert ja auf der Annahme, dass Menschen den Content “fühlen”, sich darin wiedererkennen und Texte, Videos oder Fotos deshalb weiterverbreiten – an andere Menschen, die ein Meme oder ein lustiges Reel auch “relatable”, also nachvollziehbar finden könnten. Dieser Text von “Dazed” nimmt das Phänomen auseinander und stellt fest: Der Anspruch an Massentauglichkeit ist oft nur konstruiert und macht die Kreativität kaputt. Spannende These, interessanter Artikel!
Familiengeheimnisse, wie sie ans Licht kamen und was nach der Enthüllung passierte: Die “Zeit” hat Menschen nach ihren dunkelsten Geheimnissen gefragt. Grusel!
“Tut mir leid, dass du jetzt beleidigt bist”: Wer verstehen will, wieso passiv-aggressive Kommentare uns zunehmend und NICHT nur an Weihnachten zur Weißglut bringen, sollte sich diesen Artikel von “The Economist” gönnen.
Was passiert hinter den Kulissen von Realityshows wirklich? Dieser Artikel in “Vanity Fair” seziert die Psychospielchen, problematischen Alkoholkonsum und Rassismus in der amerikanischen “Real Housewives”-Welt. Long read – lohnt sich aber!
Wie funktioniert Freundschaft ü30? Einen Erklärungsversuch startet der Soziologe Geoffroy de Lagasnerie in seinem Essayband “3 - ein Leben außerhalb. Lob der Freundschaft”. Quintessenz: Man muss sehr viel Zeit gemeinsam in Pariser Brasserien verbringen! Super Rezension von Ann-Kristin Tlusty hier.
Warum werden Erwachsene in ihrem Elternhaus sofort wieder zu Kindern? Über diese Frage habe ich neulich schon geschrieben, anhand eurer Reaktionen aber gemerkt: Da gibt’s noch Gesprächsbedarf! Lesestoff zum Thema: Warum die “persönliche Weiterentwicklung” im alten Kinderzimmer vergessen ist; eine Psychologin erklärt, warum Eltern so schnell nerven an Weihnachten; und eine Familienberaterin gibt Tipps, was man tun kann, wenn man so gar keinen Bock auf Onkel Hartmut hat.
Binge-Alarm: Was Ihr über die Feiertage lesen, sehen, hören könnt
📺 2000er-Nostalgie vom Feinsten: Von der ARD-Doku über “Echt” und Frontmann Kim Frank hatte ich mehr schwülstigen Mittelalte-Männer-Nostalgie erwartet – dabei ist die Doku, die selbst gedrehtes Videomaterial der Band zeigt, wirklich sehenswert, sympathisch und ein wilder Ritt durch die Welt der Nullerjahre-Popkultur! Ich war ein bisschen zu jung für “Echt”, deshalb hatte ich die krasse Bühnenpräsenz von Kim Frank nicht vor Augen. Lesenswertes Interview zur Doku hier.
🎧 “Wer immer versteht, was er macht, lebt unter seinem Niveau”: Dieser Spruch aus dem SWR1-Interview mit der 83-jährigen Unternehmerin Rosely Schweizer (aus dem Oetker-Clan) ist bei mir hängengeblieben. Sie wurde in diesem Herbst für ihr Lebenswerk mit dem Deutschen Gründerpreis ausgezeichnet - als erste Frau nach 19 Männern. Wirklich interessantes Gespräch über Unternehmertum, Frauen in Führungspositionen und die leidige Frage nach der “dicken Haut”.
📺 Ein britisches Schloss und ein Außenseiter, der versucht, die irre Welt der exaltierten Upper Class zu durchschauen: Die Thriller-Satire “Saltburn” von Oscar-Preisträgerin Emerald Fennell (“Promising Young Woman”) läuft ab sofort auf Amazon Prime. Den vielversprechenden Trailer findet ihr hier.
🎧 Wie kann man “hauptberuflich gelassen bleiben”?: Schauspielerin und Komikerin Maren Kroymann spricht mit Jagoda Marinic in deren Podcast “Freiheit Deluxe” übers Frausein im Showbusiness, über ihr Coming-out und Erwartungen an sich selbst.
📺 Wenn längst begrabene Lebensträume doch noch wahr werden – irgendwie, zumindest: Annebärbel lernt nach der Trennung von ihrem Mann Eiskunstlaufen – mit 58. “Die Anfängerin” auf Amazon Prime ist ein netter Wohlfühl-Film, den man gut mit Müttern, Tanten, Omas gucken kann.
🎶 Mein Weihnachts-Ohrwurm 2023: Der Techno-Remix vom Aschenbrödel-Soundtrack.
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VIP-Preview: Wie kann ich eine richtig gute Gastgeberin sein – ohne durchzudrehen?
Tipps für entspannte Einladungen von Luxuschalet-Managerin und Profi-Gastgeberin Claudia Epp
Claudia Epp managt in Lech am Arlberg die Arula Chalets – seit 2022 als Geschäftsführerin, General Managerin und Gastgeberin in Personalunion. In den Luxuschalets hat Claudia täglich mit den Wünschen, Erwartungen und manchmal auch Enttäuschungen von anspruchsvollen Gästen zu tun. Für ihre Arbeit wurde die 30-Jährige jüngst als “Best General Managerin” bei den “World Luxury Hotel Awards” ausgezeichnet.
Genau die richtige Ansprechpartnerin also, um uns hier einen Crash-Kurs in Gelassenheit für Gastgeber:innen zu geben. Im Interview erzählt Claudia von ihren täglichen Herausforderungen, gibt Tipps, wie man sich bei anstrengenden Einladungen die Lockerheit bewahrt – und erklärt, wie man nervige Gäste am besten rausschmeißt.
Dieser Text ist ein kleiner Auszug aus meinem Gespräch mit Claudia – das vollständige Interview könnt ihr mit der VIP Mitgliedschaft lesen.
Viele finden den Gedanken an Gäste zu Hause schön, aber fühlen sich vor der Einladung dann doch total gestresst, vor allem wegen der Angst, bewertet zu werden und nicht dem Bild der “perfekten” Gastgeberin zu entsprechen. Welcher Gedanke kann helfen, gelassen zu bleiben, wenn man sich eigentlich ein bisschen überfordert fühlt?
Sich vergegenwärtigen, dass die allermeisten Gäste nicht kommen, um eine “perfekte” Gastgeberin zu sehen, sondern einfach gemeinsam eine gute Zeit haben wollen. Deshalb ist es überhaupt nicht schlimm, wenn Gäste sich mal selbst Wein nachschenken oder ihren Teller selbst abräumen; da braucht man sich nicht denken, ohje, jetzt war ich unaufmerksam und hab nicht gemerkt, dass xy keinen Wein mehr hatte!
Etikette spielt für einen gelungenen Abend eine untergeordnete Rolle, selbst bei uns im Chalet. Hauptsache, ein Essen ist angenehm und easy. Wenn zwei Gäste sich am Tisch angeregt unterhalten, dann legt der Service auch mal eine Gabel auf die falsche Seite, anstatt durch perfektes Eindecken Gespräch zu stören.
Bei privaten Einladungen sind die Wünsche der Gäste ein bisschen anders gelagert als beim Urlaub im Luxuschalet, die Erwartungen an eine gute Zeit aber mitunter nicht geringer. Welche Tipps hast du, damit alle sich wohlfühlen?
Man sollte sich nicht auf einen sehr strengen Ablaufplan versteifen. Viele Leute gehen zu verkopft an Feste heran und glauben, alles muss perfekt sein, damit die Party ein Erfolg wird. Wenn man dann als Gast drei Minuten zu spät aufschlägt, wird man direkt böse angeschaut… Natürlich ist das nicht gerade förderlich für die Stimmung.
Dabei ist es nicht die Perfektion, die wichtig für die Stimmung ist, sondern die Fähigkeit, in der Situation spontan reagieren zu können. Es ist immer irgendjemand krank, sagt ab, ein Kind will das Essen nicht essen oder die Musikanlage fällt aus. Egal!
Kein Drama draus machen, dann sitzen eben nur fünf statt sieben Leute am Tisch, dann kriegt das Kind halt Nudeln statt Fondue und die kleine tragbare Bluetooth-Box tut’s zur Not auch. An solche Kleinigkeiten erinnert sich später niemand mehr. In Erinnerung bleibt die Stimmung, die Freude, die Menschen.
Ich finde interessant, dass du sagst, man soll nicht so perfektionistisch planen – ich dachte, gute Vorbereitung ist bei Einladungen entscheidend?
Ja und nein. Natürlich muss man gut vorbereitet sein, aber nur, um jederzeit auf den Flow des Abends reagieren zu können. Ich finde, es hilft, bei einer Einladung nicht ständig den Plan für den Abend mit der Realität abzugleichen, sondern aufmerksam in der Situation zu bleiben: Wirken die Gäste gerade ganz zufrieden, warten sie sehnsüchtig aufs Essen oder wollen sie vielleicht gerade eh in Ruhe meine Wohnung inspizieren?
Da kann man ganz auf die eigene Intuition und Beobachtungsgabe vertrauen. Und bitte nicht gleich Stress machen, weil die Gäste lieber noch ein zweites Glas Champagner trinken, als Punkt 20 Uhr an der Tafel zu sitzen. Dann gibt es den ersten Gang eben erst um halb neun! Ich weiß aber, dass das Lockerlassen gerade uns Deutschen manchmal schwerfällt (lacht).
Das vollständige Interview mit Claudia lest Ihr hier:
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